Vom 27. bis 29. Juni wird Ulm für drei Tage zur „Blaulichthauptstadt“. Etwa 650 Fachkräfte und Experten aus Deutschland und dem benachbarten Ausland werden zur 66. Jahresfachtagung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) erwartet.
Unter dem Motto „Klima, Gesellschaft, Technik – Alles im Wandel?“ sind viele Vorträge und Diskussionsrunden für die Vertreter von Feuerwehren, Rettungsdiensten und Katastrophenschutz geplant.
Ein Schwerpunkt sollen dabei Wald- und Vegetationsbrände sein. Nach dem für viele Feuerwehren herausfordernden Sommer 2018 waren auch in diesem Jahr, noch vor Beginn des Sommers, große Wald- und Flächenbrände zu verzeichnen.
Trotz der im Allgemeinen sehr guten Ausstattung der deutschen Feuerwehren kommt immer wieder die Diskussion auf, ob auch für Wald- und Flächenbrände die richtige Ausrüstung, aber auch die richtige Taktik („Wehe wir müssen dem Brand hinterherlaufen“) vorhanden ist.
Die vfdb schreibt, dass das geplante Programm der Tagung genau solche Fragen aufgreift:
„Die jüngsten Warnungen von Meteorologen vor einem möglicherweise weiteren Dürre-Sommer sind nach den Worten des Präsidenten der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb), Dirk Aschenbrenner, nicht nur für Landwirte und Naturschützer ein deutliches Alarmsignal. „In den vergangenen Tagen und Wochen waren bereits in zahlreichen Regionen die Feuerwehren bei Wald- und Moorbränden in höchstem Maße gefordert“, sagte Aschenbrenner. „Und es ist zu befürchten, dass die Einsätze noch zunehmen und die Helfer erneut bis an oder sogar über die Grenze der Belastbarkeit bringen werden.“ Die Situation unterstreiche zugleich die Aktualität der Themen auf der diesjährigen vfdb-Jahresfachtagung vom 27. bis 29. Mai in Ulm. Dort werden führende Brandexperten unter dem Motto „Unterschätzte Gefahren“ in einem Vortragsblock über die Erfahrungen und notwendigen Konsequenzen aus den Wald- und Vegetationsbränden im vergangenen Jahr berichten.
„Wer die Gefahren immer noch nicht erkannt hat, riskiert das Leben von Mensch und Tier, ruiniert unsere Umwelt und nimmt den Verlust hoher Sachwerte in Kauf“, betonte der vfdb-Präsident. „Wir dürfen nicht länger die Augen davor verschließen, dass sich die klimatischen Verhältnisse verändern und müssen daraus Schlüsse für die Gefahrenabwehr ziehen.“ Das gelte auch für die ausreichende Ausstattung der Feuerwehren und Rettungsdienste mit Personal und Gerät. „Nach wie vor fehlen sowohl Technik als auch Strukturen, um Großereignisse schnell in den Griff zu bekommen – denken wir nur an den verheerenden Brand im Emsland im vergangenen Jahr. Nach wie vor fehlen sowohl Technik als auch Strukturen, um Großereignisse schnell in den Griff zu bekommen – denken wir nur an den verheerenden Brand im Emsland im vergangenen Jahr“, so Aschenbrenner weiter. Zudem fehle es an taktischen Konzepten und an Ausbildungskonzepten.
Zu der Fachtagung in Ulm werden rund 600 Experten aus Deutschland und dem benachbarten Ausland erwartet. Mehr als 50 Vorträge stehen auf dem Programm. Darüber hinaus informiert eine Fachausstellung über die praktische Umsetzung neuester Technik im Brandschutz und Rettungsdienst.“
Quelle: vfdb