Nach dem Waldbrand in Lübtheen, dem bislang größten Waldbrand in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns, fordert der dortige Innenminister, Lorenz Caffier, eine bundesweite Strategie für die Brandbekämpfung auf munitionsbelasteten Flächen.
Das taktische Konzept dazu soll ähnlich wie die Medical Task Force aufgebaut sein. Aufgabe der Spezialkräfte wäre die taktische und technische Unterstützung der lokalen Einsatzkräfte.
Die dafür erforderliche Technik soll dezentral in Deutschland stationiert werden. Bislang unklar ist die Frage nach der Umsetzbarkeit und der Finanzierung. Welche Feuerwehren könnten die Spezialkräfte stellen und auch ausbilden? In vielen Bereichen Deutschlands ist die notwendige Fachkenntnis in den vergangenen Jahren nicht sehr gepflegt worden.
Dennoch ist es verständlich, dass die aktuellen Brandereignisse zum Anlass für Prüfungen und Maßnahmenableitungen genutzt werden.
Das Ministerium für Inneres und Europa Mecklenburg-Vorpommern berichtet dazu:
Am kommenden Mittwoch, den 10.07.2019, wird sich Innenminister Lorenz Caffier mit Bundesinnenminister Horst Seehofer sowie dem Präsidenten des THW Albrecht Broemme und dem Bundespolizeipräsidenten Dr. Dieter Romann in Lübtheen treffen, um sich vor Ort gemeinsam ein Bild vom Ausmaß der verheerendsten Brandkatastrophe Mecklenburg-Vorpommerns zu machen. Darüber hinaus wird der Fachdienstleister des Munitionsbergungsdienstes M-V im Rahmen einer Besichtigung vom Munitionszerlegebetrieb Jessenitz über die Munitionsbelastung in der Region und im Land und die Herausforderung im Umgang mit munitionsbelasteten Flächen berichten. Innenminister Caffier wird in diesem Zusammenhang auch für neue Maßnahmen für den Nationalen Waldbrandschutz werben.
„Mit dem Bund wird zu beraten sein, welche Wege wir zukünftig gehen wollen. Die jüngste Katastrophenlage hat ganz deutlich gezeigt, dass dringender Handlungsbedarf erforderlich ist, damit die zumeist ehrenamtlich eingesetzten Einsatzkräfte nicht wieder in die Lage gebracht werden, solche Einsatzlagen bewältigen zu müssen“, erklärt Innenminister Caffier. „Wir brauchen deshalb eine bundesweite Task Force zur Brandbekämpfung, um insbesondere bei Bränden auf munitionsbelasteten Flächen mit Spezialtechnik und gesondert geschulten Einsatzkräften bereits im ersten Angriff dafür zu sorgen, dass eine Katastrophenlage gar nicht erst entsteht.“
Die Task Force würde nach Vorstellung von Innenminister Caffier nach dem Vorbild der bereits erfolgreich aufgebauten Medical Task Force an den Katastrophenschutzeinheiten angebunden werden. Von hier verstärken und unterstützen sie dann die örtlichen Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten bei der Brandbekämpfung. Um im Einsatzfall schnell erreichbar und einsatzbereit zu sein, müsste Spezialtechnik und Personal der Task Force, wie geländegängige Lösch- oder Räumfahrzeuge, dezentral vom Bund in ganz Deutschland stationiert werden.
Innenminister Caffier: „Mit dieser Task Forces und einer nationalen Strategie zur Waldbrandbekämpfung müssen sich Bund und Länder im Hinblick auf Ausrüstung, Ausbildung und taktisches Wissen bei der Bekämpfung von Landschaftsbränden für die Zukunft richtig aufstellen. Damit entlasten wir auch die Kommunen, die mit ihren Freiwilligen Feuerwehren grundsätzlich die ersten am Brandort sind.“
Quelle: Ministerium für Inneres und Europa Mecklenburg-Vorpommern
Meiner Meinung nach könnte so eine Task Force auch von der Bundeswehr gestellt werden.