Der Hessische Innenminister Peter Beuth hat sich heute anlässlich einer Waldbrand-Übung auf dem Segelflugplatz in Butzbach von der Leistungsfähigkeit des Hessischen Katastrophenschutzes überzeugt und den Kameradinnen und Kameraden für ihr Engagement gedankt. Darüber hinaus übergab der Minister den Feuerwehren aus Darmstadt, Lauterbach und Wolfhagen sowie dem Zentrallager des Hessischen Katastrophenschutzes in Wetzlar insgesamt vier neue Abrollbehälter Waldbrand im Gesamtwert von einer Million Euro.
„Hessen ist auf großflächige Waldbrände vorbereitet. Wir haben abgestimmte Waldbrand-Alarmpläne und Einsatzkarten, die hessenweit kurze Reaktionszeiten gewährleisten. Die Bürgerinnen und Bürger können auch auf das dichte Netz an gut ausgestatteten Brandschützern in unserem Land zählen. Über 70.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte sind in 2.430 Feuerwehren in Hessen aktiv und ihnen stehen moderne Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung. Im vergangenen Jahr haben wir 195 neue Feuerwehrfahrzeuge gefördert, davon allein 132 wasserfördernde Löschfahrzeuge. Mit den über 400 Waldbrandlöschsets und mobilen Waldbrand-Löschbehältern haben wir unsere Katastrophenschutz-Löschzüge so ausgestattet, dass sie im Bedarfsfall auf modernes und spezielles Equipment zurückgreifen können. Aber auch jede Bürgerin und jeder Bürger kann durch achtsames Verhalten dazu beitragen, dass Waldbrände erst gar nicht entstehen“, so Innenminister Peter Beuth.
Im Rahmen der Waldbrand-Übung in Butzbach wurde das Szenario einer Waldbrandbekämpfung aus der Luft geprobt. Hierbei kamen sowohl Hubschrauber der Polizeifliegerstaffel aus Egelsbach, als auch Hubschrauber der Bundespolizei (Fuldatal/St. Augustin) mit Bambi-Buckets (Löschwasser-Außenlastbehälter) zum Einsatz, die bei großflächigen Waldbränden gemeinsam zur Waldbrandbekämpfung ausrücken.
Bei der Einsatzübung wurde durch die Feuerwehr Butzbach das Löschwasserversorgung für den faltbaren Löschwasserbehälter sichergestellt. Die Feuerwehrangehörigen aus Darmstadt, Lauterbach, Wolfhagen und Wetzlar bauten den Landeplatz für die Löschhubschrauber auf. Nachdem die Polizei-Hubschrauber vor Ort mit Bambi-Buckets (Löschwasser-Außenlastbehälter) ausgestattet waren, wurde Löschwasser aus dem faltbaren Löschwasserbehälter entnommen. Durch den Einsatz der Polizei-Hubschrauber und den vom Land beschafften Sondereinsatzmitteln zur Waldbrandbekämpfung aus der Luft konnte der angenommene Waldbrand gelöscht werden.
Ständige Überwachung von Hessens Waldgebieten
Grundsätzlich besitzt Hessen überwiegend Gebiete mit geringer Waldbrandgefahr, die nicht vergleichbar mit anderen Regionen, etwa trockenen Gebieten im Mittelmeerraum, sind. Dennoch kann es in den Sommermonaten auch in Hessen zu Waldbränden kommen. Bei einer Waldbrandgefahrenlage, zu der es im sehr trockenen Sommer des vergangenen Jahres 120 Mal kam, erfolgt durch den Forstbereich eine ständige Überwachung der Waldgebiete, die bei Bedarf durch eine Luftbeobachtung ergänzt wird. Tritt ein großflächiger Waldbrand auf, stehen die Hubschrauber der Polizeifliegerstaffel in Egelsbach zur Verfügung, die mit Außenlastbehältern des Hessischen Katastrophenschutzes, sogenannten Bambi-Buckets (Fassungsvermögen 800 Liter), ausgestattet werden können. Je nach Waldbrandlage kann zusätzlich die Bundespolizei-Fliegergruppe in Einsatz gebracht werden.
Waldbrand-Löschsets / Mobile Löschwasserbehälter
Schon vor den Sommermonaten 2018 hatte das Land 426 Waldbrandlöschsets angeschafft, mit denen alle hessischen Katastrophenschutz-Löschzüge ausgestattet wurden. Sie bestehen unter anderem jeweils aus einer Rucksackspritze mit 19 Litern Löschwasserinhalt mit Handpumpe, drei D-Strahlrohren, verschiedenen Druckschläuchen samt Kugelhahnverteiler. Damit wurde die Ausstattung der Katastrophenschutz-Löschzüge sinnvoll ergänzt, die durch die Sets Glutnester gezielter bekämpfen konnten.
Zusätzlich hatte das Land ein Beschaffungsverfahren für vier Abrollbehälter Waldbrandbekämpfung im Gesamtwert von rund 1.000.000 Euro auf den Weg gebracht. Die Abrollbehälter verfügen jeweils über einen mobilen Löschwasserbehälter (Fassungsvermögen 35.000 Liter), zwei Bambi-Buckets (Fassungsvermögen 1.960 Liter), eine Tragkraftspritze, Schlauchmaterial sowie Beleuchtungsgeräte und können schnell an den jeweiligen Einsatzort gebracht werden.
„In Sachen Waldbrandbekämpfung verfügen unsere Katastrophenschutzeinheiten über schlagkräftiges und hoch mobile Einsatzmittel mit modernsten Funktionen im Bereich des Waldbrandschutzes. Damit stärken wir einerseits die Gefahrenabwehr. Gleichzeitig soll das Equipment als Zeichen der Anerkennung für die bisher geleistete Arbeit verstanden werden und Motivationsquelle für die Kameradinnen und Kameraden vor Ort sein“, so Peter Beuth.
Rekordinvestitionen in den Brandschutz
Mit mehr als 40 Millionen Euro investiert die Hessische Landesregierung im Jahr 2019 so viel wie noch nie binnen eines Haushaltsjahres in die Förderung von Feuerwehrfahrzeugen und -häusern. Im bisherigen Rekordjahr 2018 standen rund 35 Millionen Euro zur Verfügung mit denen die Beschaffung von 256 Fahrzeugen gefördert sowie der Bau von 49 Feuerwehrhäusern hessenweit unterstützt werden konnte. Zuvor hatte das Land binnen zehn Jahren im Bereich des Brandschutzes rund 1.700 Maßnahmen mit fast 133 Millionen Euro gefördert. Damit wurden die Beschaffung von mehr als 1.300 Fahrzeugen und der Aus- und Neubau von mehr als 350 Feuerwehrhäusern unterstützt.
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Quelle (Text und Fotos): Hessisches Ministerium des Innern und für Sport
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