Elektromobilität wird, früher oder später, einen deutlich höheren Stellenwert erlangen. Bislang sind Elektrofahrzeuge deutlich in der Minderheit. Jedoch erfahren gerade Hybridfahrzeuge immer mehr Zuspruch.
Dies macht auch vor der Feuerwehr nicht halt. Die Relevanz für das Einsatzgeschehen wird zunehmen, aber auch die eigene Ausstattung könnte sich wandeln.
Die Berliner Feuerwehr testet aktuell bereits ein Löschfahrzeug mit Elektromotor. Vor allem die Städte, in denen derzeit ein Dieselfahrverbot diskutiert wird, haben ein hohes Interesse, mit gutem Beispiel voranzugehen.
Der Einsatz von Elektrofahrzeugen als Dienstwagen ist auch bei Feuerwehren nichts besonderes mehr.
Der Elektroantrieb könnte zukünftig ermöglichen, kompaktere Feuerwehrfahrzeuge zu bauen. Enge Innenstadtbereiche und zugeparkte Wohnviertel könnten dann besser befahren werden. Der Hersteller Ziegler hat dazu entsprechende Ideen, wie Die Zeit berichtet.
Und im Gegensatz zu Fahrzeugen zum Beispiel für Geschäftsleute, mit großen zu fahrenden Entfernungen, muss die Reichweite für Feuerwehrfahrzeuge gar nicht besonders hoch sein. Wichtiger ist, dass es an der Einsatzstelle eine unabhängige Möglichkeit gibt, Pumpen und Aggregate anzutreiben.
Die Zukunft wird dazu sicher spannende Entwicklungen bringen.
Bereits heute wird die Feuerwehr jedoch schon mit Einsätzen konfrontiert, bei denen Elektrofahrzeuge beteiligt sind. Die Ausbildung wurde entsprechend in den vergangenen Jahren darauf angepasst, viele denken die Feuerwehren sind gewappnet. Doch während das für einen Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person vielleicht auch stimmen mag entstehen nun immer mehr Fragezeichen bei Bränden von Elektrofahrzeugen.
Dabei sind zwei Aspekte problematisch, beide gehören in den Kontext der Energiespeicher, also der Batterien:
Brennende Akkus lassen sich nahezu nicht löschen. Je nach Art des Speichers sind die entstehenden Kurzschlüsse nicht unter Kontrolle zu bringen. Auch mehrere Minuten ach Beflammung kann es noch zu sogenannten thermal runaways kommen. Somit beschränken sich die Möglichkeiten der Feuerwehren im Wesentlichen auf das Kühlen der Akkus und den Schutz der Umgebung.
Für das Kühlen eines Tesla Model S ist, so schreibt es die Zeit, eine Wassermenge von rund 11.000 l erforderlich.
Das ist zum Beispiel auf einer Autobahn eine große Herausforderung.
Das andere Problem ist, dass beim Kontakt mancher Inhaltsstoffe der Akkus mit Wasser die Freisetzung von Flusssäure möglich ist. Je nach verwendetem Elektrolyt kann die Freisetzung des Gefahrstoffs auch in erheblichem Umfang sein. Da gilt es, vor allem Abstand zu halten, im Gefahrenbereich mindestens Atemschutz und ggf. weitere spezifische Schutzausrüstung zu tragen.
Auch die Löschwasserrückhaltung kann dann ein sehr interessanter Aspekt werden.
Mögliche Gefahren, aber auch Löschverfahren bei Energiespeichern werden derzeit intensiv erforscht. Wir werden sehen welche Erkenntnisse daraus zu ziehen sein werden.
Quellen:
Die Zeit
Studie zur Brandbekämpfung von Lithium-Ionen-Batterien (Akkus) und Lithium-Metall-Batterien von Dipl.-Ing. Jürgen Kunkelmann
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