Die Anforderungen an die Einsatzkräfte der Feuerwehr steigen, einige Feuerwehren sind am Limit ihrer Leistungsfähigkeit angekommen. Nicht nur die Einsatzzahlen nehmen zu, auch die Komplexität der Einsatzszenarien steigt an. Immer mehr Technik und Ausrüstung muss fehlerfrei bedient werden können. Und auch die Anspruchshaltung der Bevölkerung ist eine andere als noch vor 10 bis 20 Jahren.
In Bayern rückt im Durchschnitt alle zwei Minuten die Feuerwehr zu einem Einsatz aus. So berichtet es der BR, und beschreibt dabei, dass damit für einige Einsatzkräfte die Belastungsgrenze überschritten wird.
Vor allem die Fehlalarme wirken sich auf die Motivation aus. Dabei ist es sehr gut verständlich, dass man das Fehlen bei seinem Arbeitgeber besser mit einem bildhaften Wohnungsbrand erklären kann als mit dem wiederholten Fehlalarm einer Brandmeldeanlage.
Problematische Brandmeldeanlagen
Die Installation einer Brandmeldeanlage erfordere eine Abwägung der Folgen: „Wenn der Staat meint, bei jedem größeren Bauvorhaben eine Brandmeldeanlage zu brauchen, dann ist das die Folge: Jedes technische Gerät ist fehlerbehaftet und das führt bei den automatischen Brandmeldern dazu, dass Ehrenamtliche ausrücken, alles stehen und liegen lassen, um dann festzustellen, dass ein Ausrücken gar nicht notwendig gewesen wäre.“ (Quelle: BR)
Kleineinsätze nehmen zu
Der Landesfeuerwehrverband sieht in der zunehmenden Alarmierungszahl wegen „Kleinigkeiten“ einen weiteren Grund für eine problematische Entwicklung: „Nehmen wir mal an, sie haben einen abgerissenen Waschmaschinenschlauch und ihr zwei Quadratmeter großes Bad ist zwei Zentimeter unter Wasser. Sie holen die Feuerwehr, damit ein Wassersauger das Wasser aufnimmt. Das wäre eine unnötige Arbeit für einen in der Regel ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden, der vom Arbeitsplatz weggeholt wird, um so eine Tätigkeit zu machen.“ (Quelle: BR)
Entlastung bei Verwaltungsaufgaben
Eine wesentliche Entlastungsmöglichkeit wird bei Verwaltungsaufgaben gesehen. In diesem Bereich kann jede kommunale Verwaltung die ehrenamtlichen Kräfte unterstützen und unliebsame Dokumentationsaufgaben übernehmen.
Das Limit der eigenen Leistungsfähigkeit wird für viele Feuerwehren nicht höher zu setzen sein, somit muss die Feuerwehr von den unnötigen Aufgaben entlastet werden.
Freiwillige Feuerwehr muss entlastet werden
Quellen: BR Bericht 1, BR Bericht 2
1 Gedanke zu „Feuerwehr am Limit: Dauereinsätze und ausgebrannte Einsatzkräfte“