Daß die Feuerwehr zum Beispiel bei Unfällen ausrückt, um den Brandschutz am Einsatzort sicherzustellen, ist nicht außergewöhnlich. Die Bergungsaktion, zu der die hauptamtliche Wache heute mittag gerufen wurde, war es sehr wohl: Die Kollegen fuhren um 11.39 Uhr zur Donnenberger Straße in Neviges aus, um dort die Bergung eines Hubschraubers zu sichern.
Der Hintergrund: Ein Schulungshubschrauber der Bundespolizei war am gestrigen Montag auf einem Ausbildungsflug, als die Besatzung aufgrund technischer Probleme eine unplanmäßige Außenlandung vornahm. Sie setzte den fünfsitzigen Eurocopter EC 120 von Airbus Helicopters rund 700 Meter von der Donnenberger Straße entfernt auf einer Wiese unweit eines Waldstückes auf. Weil ein Weiterflug nach Überprüfung des Luftfahrzeugs ausgeschlossen war, sollte dieses am heutigen Dienstag geborgen werden. Bis dahin sicherten Angehörige der Bundespolizei den weitab von Straßen und Häusern gelandeten Hubschrauber, der natürlich nicht unbewacht im freien Gelände bleiben konnte.
Heute morgen traf gegen neun Uhr technisches Personal ein, um das Fluggerät für den Abtransport vorzubereiten, indem unter anderem die drei Rotorblätter demontiert wurden. Geplant war, daß ein Hubschrauber vom Typ Superpuma den defekten Eurocopter an den Haken nimmt und auf der Donnenberger Straße absetzt. Der Superpuma hat als Lastenträger zum Beispiel beim Transport von Sandsäcken bei Hochwasser oder bei Löscheinsätzen während der Waldbrände im Sommer letzten Jahres unter anderem in Brandenburg Bekanntheit erlangt und ist entsprechend für derartige Einsätze ausgelegt. „Eine Hubschrauber-Bergung haben wir aber bestimmt seit über 15 Jahren nicht mehr gehabt“, meinte auf Nachfrage ein Angehöriger der Bundespolizei.
Diese hatte am Morgen über die Leitstelle der Kreispolizeibehörde Mettmann die Feuerwehr zur Sicherung des Brandschutzes für den gegen Mittag vorgesehenen Transport angefordert, so daß die hauptamtlichen Kollegen um 11.39 Uhr mit zwei Löschfahrzeugen zur Donnenberger Straße ausrückten und den Abschnitt vom Ende der Wohnbebauung bis zur Einmündung Alaunstraße für den Verkehr sperrten. Kurze Zeit später hob der Superpuma mit dem rund eine Tonne wiegenden Eurocopter am Haken ab und setzte sich langsam Richtung Donnenberger Straße in Bewegung. Der böige Wind trug nicht dazu bei, den Piloten die Aufgabe zu erleichtern. Nach mehreren Anläufen konnte die Maschine so auf der Fahrbahn aufgesetzt werden, daß sie nach Anbringen von Rollen an den Kufen zum Tieflader geschoben und auf diesem verlastet werden konnte. Ein dritter Hubschrauber war zur Dokumentation der Aktion vor Ort. Angehörige der Bundespolizei bargen derweil die drei rund vier Meter langen, etwa je 35 Kilogramm schweren Rotorblätter, die zu Fuß durch das Gelände und über einen Feldweg zur Straße getragen wurden.
Mit Abfahrt des Tiefladers endete auch der Sicherungsauftrag für die Feuerwehr, die ihren Einsatz gegen 14 Uhr beendete. Die Donnenberger Straße war für die Dauer der Bergungsaktion im beschriebenen Abschnitt voll gesperrt, Fahrzeuge auf der nur wenig befahrenen Strecke im Außenbereich wurden umgeleitet.