Eigentlich ist es schlimm genug, dass man bei den anhaltend hohen Temperaturen immer wieder von Kindern oder Tieren lesen muss, die im heißen Auto eingesperrt sind. Aber das nach einer erforderlichen Rettung eines Kindes auch noch Vorwürfe an die Feuerwehr gerichtet werden, zeugt aus unserer Sicht von einer eher merkwürdigen Auffassung.
So ist es der Feuerwehr Dortmund ergangen:
„Am Donnerstagnachmittag gegen 16:30 Uhr wurden die Feuerwehr und der Rettungsdienst zu einem Einsatz in die Hochofenstraße alarmiert. Bei Außentemperaturen von über 40°C im Schatten stand ein Mercedes in einer Haltebucht. Eine vorbeifahrende Radfahrerin wurde auf den Wagen aufmerksam, weil auf dem Beifahrersitz ein ca. 4 Jahre altes Kind saß.
Das Auto stand ungeschützt in der prallen Nachmittagssonne; alle Türen und Fenster waren verschlossen und der Motor aus. Das Kind, ein Junge, schien zu schlafen. Die besorgte Radfahrerin klopfte an die Fensterscheibe der Beifahrertür um sicherzustellen, dass es dem Kind gut geht. Die Radfahrerin wusste, dass es bei dieser Extremwetterlage schnell zu gefährlich hohen Temperaturen in einem Auto kommen kann – das Kind regte sich jedoch nicht.
Die Eigentümerin des PKWs war nicht zu sehen und so alarmierte die Passantin die Feuerwehr. Diese rückte mit einem Rettungswagen und einem Hilfeleistungslöschfahrzeug an. Der Rettungswagen war als erstes an der Einsatzstelle und die Einsatzkräfte erkannten schnell, dass der Junge stark schwitzte.
Nachdem der Junge auch weiterhin von außen nicht auf Ansprache reagierte, zögerten sie die Scheibe des Fahrzeuges um das Kind zu befreien. Hierbei zog sich einer der Rettungskräfte eine Schnittwunde am Handgelenk zu. Durch das Klirren der zerborstenen Scheibe wurde der Junge, zur Freude der Rettungskräfte, wach.
Die nur kurze Zeit später erschienene Fahrzeugeigentümerin und Oma des Jungen war nicht sehr erfreut über ihre kaputte Scheibe. Sie machte den Rettungskräften und der Anruferin schwere Vorwürfe. Sie sei doch nur circa 7 bis 10 Minuten weg gewesen.
Die Notfallsanitäter untersuchten das Kind noch vor Ort. Der Junge hatte Glück und musste nicht in ein Krankenhaus. Die ebenfalls alarmierte Polizei nahm den Sachverhalt auf.
An dem Einsatz waren 8 Einsatzkräfte der Feuerwache 4 (Hörde) beteiligt.
In diesem Zusammenhang weist die Feuerwehr nochmals daraufhin, weder Kinder noch Tiere bei den derzeitigen Außentemperaturen alleine im Auto zu lassen. Schon wenige Minuten in einem verschlossenen Auto reichen aus, dass Kinder und Tiere schwer geschädigt oder sogar getötet werden können.“
Quelle: Feuerwehr Dortmund