Die Situation in den deutschen Großstädten ist sehr unterschiedlich, denn werden viele Freiwillige Feuerwehrleute das Gefühl kennen: welche Einsätze bleiben eigentlich, wenn es eine leistungsfähige Berufsfeuerwehr gibt?
Man möchte niemanden Unglück wünschen, und doch gehört ein spannendes Einsatzgeschehen mit zu den bedeutenden Motivationsfaktoren der Einsatzkräfte. Der „Wohlfühlbereich“ ist dabei sehr individuell, die einen sind mit wenigen Alarmierungen pro Jahr gut bedient, bei anderen fängt ein richtiges Einsatzgeschehen erst bei dreistelligen Alarmierungszahlen an.
In Frankfurt am Main wurde nun anonyme Kritik aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr laut. Der Anlass dazu ist die Bombenentschärfung im vergangenen September. Dabei mussten rund 60.000 Personen in Sicherheit gebracht werden. Ein Einsatz, der auch für die gesamte Feuerwehr Frankfurt fordernd war.
Kritisiert wurde jetzt, dass sich Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr das gesamte Wochenende über in den Feuerwehrhäusern und -wachen bereit halten mussten, aber nur sehr selten tatsächlich eingesetzt wurden.
Gleichzeitig wurde aber auch Verständnis formuliert, dass ein solcher Großeinsatz nicht ganz ohne Reibungsverluste ablaufen könne.
Jedoch wurden Parallelen auch zum normalen Einsatzgeschehen gesehen. Die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr werden in Frankfurt wochentags nachts und am Wochenende alarmiert, meist zusätzlich zur Berufsfeuerwehr. Das ist natürlich nicht bei jedem Einsatz erforderlich, sodass es einige Einheiten mit relativ geringen Einsatzzahlen gibt.
Für solche Situationen ist es schwierig, eine ideale Lösung zu formulieren. In anderen Großstädten gibt es Standorte mit ehrenamtlichen Einsatzkräften, die für den Erstzugriff zuständig sind und entsprechend alarmiert werden. Dies ist häufig aber von der Standortstruktur der Berufsfeuerwehr und vielen anderen Faktoren, unter anderem auch der historischen Verankerung der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatzgeschehen, abhängig.
Es ist und bleibt eine Herausforderung, für alle Beteiligten eine sinnstiftende, aber auch zuverlässige Struktur zu finden.
Quelle: Frankfurter Neue Presse