Bei Einsätzen mit chemischen oder biologischen Gefahrstoffen ist es für die Feuerwehr eigentlich ein Standard-Prozess, sich mit kontaminierter Schutzkleidung zu befassen. Dafür gibt es häufig sogar Spezialeinheiten, die eine Dekontamination oder Desinfektion fachkundig übernehmen können.
Während der Coronavirus-Pandemie stellt sich schnell die Frage nach anderen Vorgehensweisen. Alleine die Fallzahlen erfordern häufig ein anderes Vorgehen. Und in der Regel wird ein Einsatz mit einem COVID-19-Verdachtsfall auch nicht mit Chemikalienschutzanzug erfolgen, auf den viele Dekontaminationsmaßnahmen abgestimmt sind.
Wenn keine Einmal-Infektionsschutzkleidung genutzt wird stellt sich die Frage nach dem Umgang mit potenziell infektiöser Schutzkleidung. Vor allem wenn die Brandschutzkleidung betroffen ist bedeutet das für viele Feuerwehren, dass eine schnelle Reinigung erforderlich ist, um die Einsatzfähigkeit nicht zu gefährden.
Hinweise zur Reinigung
Die FUK Niedersachsen hat Hinweise für die Reinigung infektiöser Schutzausrüstung zusammengestellt:
- „Reinigung von PSA nur unter Schutzausrüstung nach RKI (Kittel, Handschuhe, Atemschutzmaske, mindestens FFP2)
- Keine manuellen Tätigkeiten auf der PSA (mit der Bürste Dreck abkratzen oder scheuern)
- PSA direkt in eine Waschmaschine geben, die dafür geeignet ist und nicht für andere Wäschen verwendet wird (Haushaltswaschmaschinen erhöhen den Verschleiß von PSA beim Waschen, es verbleiben Restmengen von Spülwasser im Pumpensystem!)
- In den Waschgang auch Viren-tötende Waschzusätze verwenden (z. B.: auf Basis von Essig- oder Peressigsäure), aber Achtung: auf die richtige Dosierung und Hinweise des Herstellers achten!)
- Waschmaschine sicherheitshalber außen mit einem Flächendesinfektionsmittel behandeln
- Zusätzlich: Mindesttemperatur von 55° Grad in der Waschmaschine mindestens 15 Minuten einhalten, besser höher (RKI-Empfehlung liegt bei 85° Grad und mindestens 15 Minuten).
- Nach dem Waschvorgang ausreichend und lange trocknen. Viren haben eine höhere Lebensdauer bei feuchter Umgebung.“
Coronavirus SARS-CoV-2: aktuelle Hinweise für Einsatzkräfte
Quelle: FUK Niedersachsen