Veröffentlichung über Feuerwehr sorgt für Unverständnis und Ärger

Eigentlich dürfte man den Artikel gar nicht verlinken. Warum sollte man für noch mehr Leser sorgen? Doch die getroffenen Aussagen können wir auch nicht unkommentiert lassen.

Die taz, eine überregionale deutsche Tageszeitung, hat einen Artikel unter dem Namen „Nackte Kokeljockel“ veröffentlicht. Der Artikel ist publiziert unter dem Format „Die Wahrheit“, einer der eigenen Beschreibung nach „Satire- und Humorseite“ der taz.

Nun ist es Humor und Satire häufig so, dass nicht jeder alles witzig findet, und auch nicht finden muss. Das spricht der Satire dennoch nicht die Daseinsberechtigung ab.

Was jedoch zum Thema Feuerwehr geschrieben wurde, trifft unseren Humor noch nicht mal im Ansatz.

„Warum sind Feuerwehrmänner Komplettversager?“

Schon die zweite Überschrift lässt uns an der Aussage des Artikels zweifeln: „Wer nichts kann, wird Feuerwehrmann! Warum sind Feuerwehrmänner solche Komplettversager? Eine dringend notwendige Brandrede.“

Die Arbeit der Feuerwehrkräfte wird so bewertet: „Gaffer in Schutzklamotten, viel mehr sind sie nicht.“

Schnell macht der Bericht in sozialen Medien die Runde, und sorgt überall, vor allem in Feuerwehrkreisen, für Ärger und Unverständnis.

Vorwurf der Brandstiftung

Der Autor bleibt nicht nur bei der Geringschätzung der Feuerwehrleute, sondern spricht sogar in direkt Vorwürfe der häufigen Brandstiftung aus: „Statt einmal die Bekämpfung von Bränden, die Feuerwehrleute ja ohnehin allzu oft selbst legen, in gesellschaftlich relevanten Gebäuden so lange abzuwarten, bis angemessene Bezahlung eintrifft.“

Widerrede auf Facebook

Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbands, Hartmut Ziebs, äußerte seinen Unmut auf Facebook:

http://www.taz.de/!5586403/Dieser Artikel in der TAZ empört mich und ist an Respektlosigkeit nicht zu überbieten.Das…

Gepostet von Hartmut Ziebs – DFV-Präsident am Mittwoch, 24. April 2019

Wir hoffen, dass die dargestellte Meinung die eines Einzelnen ist. Satire muss man, auch als Feuerwehr ertragen können. Auch wir können über vieles lachen. Der Artikel der taz ging jedoch zu weit. Das trifft alle Feuerwehrleute. Eine Entschuldigung ist mehr als angebracht.

Ergänzung 25.04.2019

Zwischenzeitlich kamen einige Meinungen auf, die den Artikel verteidigen. Als Begründung wird im Wesentlichen angeführt, dass Satire nun eine Kunstform ist, die sowohl eine gewisse Offenheit als auch ein Grundverständnis dafür erfordert.

Dagegen ist auch aus unserer Sicht nichts einzuwenden. Wenn jedoch die gewollte Satire, wie in diesem Fall, für einige nur schwer oder gar nicht erkennbar ist (z. B. nur durch eine relativ kleine Kennzeichnung auf der Seite), und in der Folge für viel Unmut sorgt, so ist zumindest die grundsätzliche Intention einer Satire nicht erreicht worden.

Gemäß Wikipedia ist Satire „eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden“.

Wenn der Artikel die wesentlichen Grundaussagen klarer darstellen würde, und man weitere Erkenntnisse daraus ziehen könnte, dann, so sind wir uns sicher, ist auch die Feuerwehr ganz allgemein für Kritik und auch humoristischen Spott offen.

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